Paar sitzt am Laptop und fragt sich, welche Hypothek sie abschliessen sollen.

Eine Festhypothek, oder lieber eine SARON-Flexi-Hypothek? So schön der Kauf eines Eigenheims ist: Die Wahl der richtigen Hypothek ist eine Aufgabe, die oft etwas Kopfschmerzen bereiten kann. Dabei sind Hypotheken gar nicht so kompliziert. Wir helfen dabei, das passende Modell für das jeweilige Bedürfnis zu finden und zeigen Ihnen die wichtigsten Unterschiede.

Das Bild zeigt eine junge Frau, die auf einem Smartphone die Seite mit dem Thurgauer Eigenheimindex auf der TKB Website anschaut.

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Ohne eine Hypothek abzuschliessen, kauft in der Schweiz kaum jemand ein Eigenheim. Schliesslich kostet auch im Kanton Thurgau ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung schnell über 1 Million Franken, zeigt der TKB Eigenheim-Index. Entsprechend lohnt sich für die meisten Käuferinnen und Käufer die Finanzierung eines Eigenheims mit einer Hypothek – denn Banken, Versicherungen und andere Finanzinstitute belehnen Eigenheime normalerweise mit bis zu 80 Prozent des Verkehrswerts.

Was sind die Hauptunterschiede von SARON- vs. Festhypothek?

Wer sich mit dem Kauf eines Eigenheims auseinandersetzt, wird schnell auf die zwei bekanntesten Hypothekarmodelle stossen. Hier sind die wichtigsten vier Unterschiede:

  1. Hypothekar-Zinssätze
    SARON-Hypothek: Der Zinssatz ist variabel und richtet sich nach dem Referenzwert SARON. Alle drei Monate erfolgt eine Anpassung, die je nach Marktentwicklung steigen oder fallen kann.
    Festhypothek: Der Zinssatz bleibt über die gesamte Laufzeit konstant, was für eine stabile, unveränderte Monatsbelastung sorgt.

  2. Budgetierung und Planungssicherheit
    SARON-Hypothek: Aufgrund der vierteljährlichen Zinssatzanpassung ist es schwieriger, eine langfristig präzise Budgetplanung über mehrere Jahre hinweg zu erstellen.
    Festhypothek: Bietet hohe Planungssicherheit, da die Höhe der Zinsen für die gesamte Laufzeit fixiert ist und Sie keine unvorhergesehenen Zinserhöhungen befürchten müssen.

  3. Wer trägt Zinsrisiko?
    SARON-Hypothek: Das Zinsrisiko liegt bei der Kreditnehmerin oder dem Kreditnehmer. Sollten die Zinsen steigen, müssen diese mit höheren monatlichen Zahlungen rechnen.
    Festhypothek: Das Zinsrisiko übernimmt das Finanzinstitut. Auch bei steigenden Zinssätzen bleibt die monatliche Zahlung in gleicher Höhe.

  4. Flexibilität der Laufzeit
    SARON-Hypothek: Mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren bietet die SARON-Flexi-Hypothek Flexibilität, da sie während dieser Zeit in der Regel kostenfrei auf eine Festhypothek gewechselt werden kann.
    Festhypothek: Diese ist an eine feste Laufzeit von 2 bis 10 Jahren gebunden. Ein vorzeitiger Ausstieg ist zwar möglich, jedoch mit hohen Zusatzkosten verbunden.

Zusammenfassend können wir sagen:
  • Die Festhypothek bietet eine feste Laufzeit und einen konstanten Zinssatz: Sie ist die Option für Planungssicherheit!
  • Die SARON-Flexi-Hypothek verfügt über einen variablen, an den Referenzzinssatz SARON gekoppelten Zinssatz und eine fixe Laufzeit. Bei der TKB betragen die Laufzeiten 3 oder 5 Jahre und die fixen Zinsperioden 3 Monate: die Option für Sicherheit und Flexibilität in einem.

Vor- und Nachteile der Hypothekarmodelle

Sowohl die SARON-Flexi-Hypothek wie auch die Festhypothek haben ihre Vor- und Nachteile, die auf die individuellen Bedürfnisse und die Marktsituation abgestimmt sein müssen. Hier finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser zwei Modelle:

Festhypothek SARON-Flexi-Hypothek
Vorteile
  • Planungssicherheit dank fixem Zinssatz
  • Profit bei sinkenden Marktzinsen
  • Absicherung gegen steigende Zinsen
  • Bei steigenden Marktzinsen in Festhypothek wechseln
  • Vorzeitige Zinssatz-Fixierung möglich
  • Transparente Zinskosten dank SARON-Bindung
  • Individuelle Festlegung des Zinssatzes
Nachteile
  • Kein Ausstieg/Kündigung aus Festhypothek möglich
  • Geldmarktzinssätze widerspiegeln Zins-Trends schneller und ausgeprägter als normale Hypothekarzinssätze
  • Wechsel in andere Hypothekarmodelle während Laufzeit nicht möglich
  • Mittel- bis langfristige Planung muss möglichen Zinsanstieg vorsehen


Beide Hypothekarmodelle eignen sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Risikoprofile. Während die Festhypothek Sicherheit bietet, ist die SARON-Flexi-Hypothek flexibler. Lassen Sie sich am besten beraten, welches Hypothekarmodell sich am besten für Ihre Bedürfnisse eignet.

Was ist die SARON-Flexi-Hypothek und wie funktioniert sie?

Familie schaut sich Eigenheim an für die Immobilienbewertung und anschliessende Finanzierung.
Unser Ratgeber «Blickpunkt Finanzieren»

Erfahren Sie, wie Sie Ihr Eigenheim optimal finanzieren: Welches Hypothekarmodell passt zu Ihnen? Ja, und welche Hypothek sollen Sie dann abschliessen? Zinsänderungen – und dann? Planungssicherheit oder Flexibilität? Marktausblick und Zinsprognose der TKB.

Kriterien: Welche Hypothek passt zu wem?

Beim Vergleich verschiedener Modelle sollten nicht nur die Zinssätze ausschlaggebend sein, sondern auch die persönlichen Präferenzen.

Wann ist eine Festhypothek sinnvoll?

Wer Ausgaben fix planen und sich nicht aktiv mit dem Finanzmarkt auseinandersetzen möchte, fährt mit einer Festhypothek in der Regel am besten. Auch die Marktsituation ist relevant: Wer eine mittel- oder langfristige Finanzierung sucht und gleichbleibende oder steigende Zinsen erwartet, ist ebenfalls mit der Festhypothek gut bedient. Warum? Der aktuelle Zinssatz kann mit einer Festhypothek über eine längere Zeit fixiert werden. Die Festhypothek ist kurzgesagt geeignet für diejenigen, die Planungssicherheit bevorzugen und wissen möchten, dass ihre Zinskosten für die gesamte Laufzeit konstant bleiben, weil sie evtl. keine grossen finanziellen Polster haben, um auf Zinserhöhungen reagieren zu können.

Wann ist eine variable Hypothek sinnvoll?

Wer Wert auf maximale Flexibilität legt oder gleichbleibende oder sinkende Zinsen erwartet, sollte sich eher für eine SARON-Flexi-Hypothek entscheiden. Denn die SARON-Flexi-Hypothek eignet sich gut für Personen, welche die Zinsentwicklung aktiv verfolgen, bereit sind, das Risiko schwankender Zinssätze in Kauf zu nehmen, indem sie über finanzielle Reserven für Zinserhöhungen verfügen und bei Bedarf in eine Festhypothek wechseln können, deshalb auch eine Mischung aus Flexibilität und Sicherheit schätzen. Wichtig sind ausserdem die Kündigungsfristen der gewählten Hypothek – auch bei fixen Hypotheken können diese bis zu sechs Monate betragen.

Orientierung dazu, wann welches Hypothekarmodell infrage kommt, gibt auch die folgende Tabelle:

Die Mischung macht's aus – auch bei der Finanzierung Ihres Eigenheims

Festhypothek oder die SARON-Flexi-Hypothek? Sie fragen sich nun, für welches Hypothekarmodell Sie sich entscheiden sollen? Wer sein Eigenheim mit einer Hypothek finanzieren möchte, muss sich nicht zwingend für nur ein Hypothekarmodell entscheiden. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Mix aus verschiedenen Laufzeiten und Beträgen oder Modellen zusammenzustellen. So können Eigenheimbesitzende die Gefahr umgehen, am Tag, an dem die Hypothek abläuft, mit einem hohen Zinsniveau konfrontiert zu werden und die komplette Hypothek ablösen oder verlängern zu müssen.

Ganz generell lohnt es sich, sich vor dem Eigenheimerwerb gründlich mit den verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen und die beste Mischung aus Modellen und Laufzeiten zu finden, sodass die Finanzierung zu den eigenen Bedürfnissen und der persönlichen Markteinschätzung passt. Unterstützung bei der Entscheidung bietet eine Beratung bei der Bank oder einem Finanzinstitut.

Cédric Fehlmann
Senior Produktmanager

Cédric Fehlmann, Senior Produktmanager, stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel mit seiner Fachexpertise unterstützend zur Seite. Cédric ist schon seit 20 Jahren bei der Thurgauer Kantonalbank, hat einen Bachelor of Science in Betriebsökonomie mit Vertiefung in Bank- und Finanzwesen und ist für die Weiterentwicklung und Pflege des Produktportfolios im Bereich Finanzieren zuständig. Auch verantwortet er die end-to-end Prozesse, führt Markt- und Mitbewerberbeobachtungen durch und arbeitet in zahlreichen Projekten mit. In seiner Freizeit verbringt er gerne Zeit mit seiner Frau und seinen zwei Kindern und powert sich beim Eishockey aus.