Schlüssel zur ersten eigenen Wohnung.

Endlich ist es so weit! Du ziehst in deine erste eigene Wohnung und beginnst ein neues Kapitel. Meine erste eigene Wohnung ist schon etwas her und seither bin ich noch ein paar Mal umgezogen. Fehler? Davon habe ich einige gemacht! Damit du nicht in die gleichen Fallen tappst, erzähle ich dir hier, welche Fehler du vermeiden solltest.

1. Verlieb dich nicht in eine zu teure Wohnung.

Eine Wohnung kostet natürlich mehr als nur die Miete. Ich habe bei meiner ersten Wohnungssuche die eine oder andere Wohnung angeschaut, die nur ganz knapp in mein Budget passte – und mich auch in eine absolute Traumwohnung verliebt. «Irgendwie wird’s schon gehen mit der Miete. Dann spare ich künftig halt bei anderen Ausgaben etwas», hab ich mir gesagt.

Bis ich dann schnell realisiert habe, dass ich ja nicht nur jeden Monat die Miete bezahlen muss, sondern auch Nebenkosten, Strom, Internet, TV und Co. Und zusätzlich auch noch drei Monatsmieten Depot auf der Seite haben soll. Und Geld für den Umzug. Und die neuen Möbel. Und die Hausratversicherung.

Konzentriere dich also bei der Wohnungssuche nicht nur auf den Mietpreis, sondern rechne vorher genau aus, welche monatlichen Kosten du inklusive aller Nebenkosten zahlen kannst und wie hoch deine einmaligen Kosten für Umzug, Depot und Versicherung sein werden. Nimm die Regel ernst, dass deine Miete nicht mehr als ein Drittel deines Bruttoeinkommens, also deines Einkommens vor Abzug aller Steuern und Abgaben, ausmachen soll. Auch wenn's dann statt der grossen neuen Wohnung im coolsten Viertel der Stadt, mit Fischgrätparkett, Balkon und begehbarem Kleiderschrank eher ein gemütliches Studio wird – dein Budget und deine Nerven werden es dir danken.

2. Melden, melden, melden! Ignoriere keinen Mangel in deiner neuen Wohnung.

Yes, endlich hast du deine eigene Bleibe! In der Euphorie, endlich einziehen zu können, schaut man gerne mal über das eine oder andere hinweg. Bei der Wohnungsübergabe protokolliert dein Vermieter zwar alle Mängel, es kann aber immer mal wieder vorkommen, dass etwas übersehen wird. So habe ich bei meiner ersten eigenen Wohnung zum Beispiel die Schramme im Schlafzimmerparkett einfach ignoriert. «Stört ja eh nicht. Und schon gar nicht, wenn das Bett darübersteht», habe ich mir gesagt. Beim Auszug hat der Vermieter die Schramme dann aber mir zugeschrieben – und mir die Reparaturkosten vom Depot abgezogen. Bitter und teuer, aber eine Lehre für alle künftigen Wohnungsübergaben. Mietschäden, die durch einen Unfall, wie wenn der Duschkopf in die Badewanne knallt und einen Riss hinterlässt oder das Bild auf den Plattenboden fällt und zwei Platten beschädigt, entstehen, werden normalerweise von der Privathaftpflichtversicherung gedeckt.

3. Freestyle-Umzug? Plane den Einzug in deine erste eigene Wohnung lieber schlau.

Der Lieferwagen steht bereit. Die tatkräftig anpackenden Freunde ebenfalls. Zum Glück! So lässt sich der Umzug und der Besuch im Möbelhaus stemmen. Der grösste Fehler hier: einfach alles irgendwohin stellen und nach dem "Mach ich dann später"-Motto umziehen. So hat eine Freundin schon ein paar ungemütliche Nächte auf einer Matratze verbringen und am Morgen nach dem Umzug erst einmal in allen Kisten nach der Kaffeemaschine, Zahnbürste und dem Duschtuch suchen müssen – nicht so schlimm, aber auch nicht wahnsinnig cool.

4. Freiheit ist nice, Schulden sind es nicht.

Neue Wohnung, neue Freiheit! Es kann schnell gehen und deine Ausgaben wachsen dir über den Kopf. Wie oft habe ich auf einem Trip zu Ikea "nur ein paar Teller" oder "nur eine neue Decke" kaufen wollen. Nach Hause gekommen bin ich dann mit einem grossen blauen Sack voll Teelichte, Pflanzen und Krimskrams – und ein paar Hundert Franken weniger auf dem Konto. Im Einrichtungs-Eifer, aber auch im Alltag, können die Ausgaben schnell ausufern. Erstelle dir deshalb unbedingt ein realistisches Budget, indem du alle deine monatlichen Ausgaben notierst. Da gehören Fixkosten wie Miete, Krankenkasse, ÖV und Handyabo rein, aber auch variable Kosten, zum Beispiel für Lebensmittel, Freizeit und Kleider.
 
Wenn es irgendwie geht, solltest du auch fixe Sparbeträge für Ferien oder unvorhergesehene Kosten, wie Arztrechnungen, einplanen. Auch Einzahlungen in deine 3. Säule sollten Platz in deinem Budget haben. Denn je früher du in deine Altersvorsorge einzahlst, umso mehr hast du später auch davon. Einzahlungen in deine Säule 3a lohnen sich nicht erst, wenn du mal alt bist. Sie helfen dir effektiv schon jetzt dabei, bares Geld zu sparen, indem du deine Einzahlungen bei der Steuererklärung geltend machen kannst.

Ganz generell gilt: Halte dich an dein Budget und passe es an, wenn du merkst, dass du es falsch berechnet hast – so läufst du nicht Gefahr, mehr auszugeben, als du dir leisten kannst. Schulden sind nämlich echt nicht cool.

5. Vertrau nicht auf deinen Organisationssinn.

Eigentlich super einfach, aber dennoch ein Fehler, den viele junge Mieter und Mieterinnen machen: Vergiss nicht, sobald du die Kontoangaben deines Vermieters oder deiner Vermieterin hast, einen Dauerauftrag einzurichten. Mit einem Dauerauftrag wird dir jeden Monat die Miete für deine eigene Wohnung direkt vom Konto abgezogen und du musst nicht rechtzeitig daran denken, die Miete zu zahlen – und vergisst sie im schlimmsten Fall noch. Mietschulden machen nicht nur einen schlechten Eindruck bei deinem Vermieter. Nein, sie können dich sogar deine Wohnung kosten, wenn du deine Miete immer zu spät zahlst.

6. Geh nicht crazy mit der Inneneinrichtung in deiner ersten eigenen Wohnung.

Endlich kannst du deine eigenen vier Wände genau so einrichten, wie sie dir gefallen. Soll es eine Zebratapete oder eine graue Wand im Schlafzimmer sein? Träumst du schon lange von einem riesigen Sofa oder dem Boxspring-Bett? Aus all meinen Umzügen habe ich gelernt: Mein Geschmack kann sich ändern. Und es ist gar nicht mal so einfach, sich vorzustellen, wie ein neues Möbelstück oder eine bunte Wand in der neuen Wohnung wirkt.

7. Vergiss trotz eigener Wohnung deine langfristigen Ziele nicht.

Die erste eigene Wohnung ist ein echter Meilenstein in deinem Leben. Richte dich so ein, dass du dich wohlfühlst, und geniesse die Freiheit, ohne Rücksicht auf Eltern oder Mitbewohnerinnen und Mitbewohner in deinem Zuhause leben zu können. Ohne Spielverderberin sein zu wollen: Verliere deine langfristigen Ziele dennoch nicht aus den Augen.
 
Wenn du ein Budget gemacht hast (siehe Punkt 4) und Ende Monat noch etwas Geld übrig bleibt, dann lege es schlau an. Denn wenn du jung mit dem Anlegen beginnst, kannst du langfristig profitieren – und dir so vielleicht in ein paar Jahren eine schönere Wohnung (hallo Fischgrätparkett und Balkon!) leisten oder dir später sogar ein eigenes Haus kaufen und die Wände genau so streichen, wie du möchtest. Aber auch wenn du in Zukunft lieber auf einem Hausboot leben möchtest oder Träume hast, die überhaupt nichts mit Wohnung, Eigenheim oder Hausboot zu tun haben, lohnt es sich, früh zu investieren – auch mit kleinen Beträgen.

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