Die positive Geschäftslage der Thurgauer Dienstleistungsunternehmen während der letzten fünf Jahre setzte sich auch im Jahr 2022 fort. So beurteilt mehr als die Hälfte der befragten Dienstleister ihre derzeitige Geschäftslage als gut. Ein ähnliches Bild ergibt der Blick in die einzelnen Subbranchen.
Die Finanz- und Versicherungsdienstleister stechen positiv heraus. Im Saldo wird hier die Geschäftslage zu 67% als gut beurteilt. Dies kann unter anderem mit der Leitzinserhöhung der SNB begründet werden, die sich in gestiegenen Margen zeigt. Das Gastgewerbe bewertet die Geschäftslage demgegenüber im Durchschnitt lediglich als befriedigend, was als Folge eines besonders stark ausgeprägten Arbeitskräftemangels zu werten ist. 80% der Thurgauer Dienstleister bezeichnen diesen als grösste Herausforderung.
Dienstleistungs-Subbranchen mit positiver Geschäftslage
Saldo aus «gut» und «unbefriedigend»
Gemäss Angaben der Umfrageteilnehmenden wird sich der positive Verlauf im Dienstleistungssektor auch in diesem Jahr fortsetzen. Über die gesamte Branche hinweg werden Steigerungen bei Umsatz, Gewinn, Personalbestand und Auslastung erwartet. Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten manifestieren sich lediglich in den Investitionen, bei welchen die Thurgauer Dienstleister einen Rückgang erwarten. Besonders optimistisch für das Jahr 2023 zeigen sich die Dienstleister in Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT). Bei sämtlichen Kennzahlen übersteigen die Erwartungen dort den Durchschnitt im gesamten Dienstleistungssektor. So planen die ICT-Unternehmen gar einen Investitionsausbau.
Entwicklung und Erwartungen im Überblick
Prognose für 2022 | Effektiv 2022 | Prognose für 2023 | |
Umsatz | |||
Gewinn | |||
Personal | |||
Auslastung | |||
Investitionen |
Verwendete Daten
Die für den Text verwendeten Daten stammen, sofern nichts anderes erwähnt, aus der jährlichen Wirtschaftsumfrage der TKB bei Thurgauer Unternehmen. Sie reflektieren ein nicht repräsentatives Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Thurgau.
Saldomethode
Der Saldowert entspricht der Differenz der Anteile positiver und negativer Nennungen in Prozent. Beispiel: Bei 40% der Unternehmen ist der Umsatz höher und bei 10% geringer. Das ergibt einen Saldowert von 30%. Die 50% Nennungen für gleichbleibenden Umsatz werden nicht berücksichtigt.