Das Baugewerbe verzeichnete ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2022. Den Angaben der Thurgauer Bauunternehmen zufolge bewerten mehr als 70% von ihnen den aktuellen Geschäftsgang als positiv. Dieses Bild spiegelt sich auch in weiteren Kennzahlen. So konnten die Umsätze, die Investitionen, der Auslastungsgrad wie auch der Personalbestand im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.
Thurgauer Bauunternehmen schätzen ihre Geschäftslage als sehr gut ein
Frage: Wie beurteilen Sie ganz allgemein das Geschäftsjahr 2022?
Besonders positiv verlief das Jahr 2022 für das Ausbaugewerbe, welches die Gewinne steigern konnte. Betrachtet über das gesamte Baugewerbe haben die Gewinne im Vorjahresvergleich jedoch leicht abgenommen. Die Preissteigerungen, insbesondere im Energiebereich, drücken auf die Margen. So zählen die Inflation und die Energiekosten zu den meistgenannten Herausforderungen der Thurgauer Bauunternehmen. Die Betriebe konnten zwar ihrerseits die Preise erhöhen – in der Ostschweiz sind die Baupreise im Vergleich zu 2021 um rund 8% gestiegen. Dennoch zeigt die Entwicklung der Gewinne, dass die Bauunternehmen die höheren Selbstkosten nicht vollständig weitergeben konnten.
Gewinne im Baugewerbe sinken aufgrund höherer Selbstkosten
(Dezember 2020 = 100)

In Anbetracht der aktuellen Unsicherheiten, mit denen sich die Wirtschaft konfrontiert sieht, sind die Erwartungen der Bauunternehmen durchaus positiv. So werden beispielsweise im Umsatz und im Auslastungsgrad kaum Veränderungen zum abgelaufenen Jahr erwartet. Für den Personalbestand gehen die Thurgauer Betriebe nur von einem leichten Anstieg aus. Dies dürfte mit dem vorherrschenden Arbeitskräftemangel zusammenhängen, der nach Angaben der Bauunternehmen die derzeit grösste Herausforderung darstellt. Die Unsicherheiten machen sich jedoch in Form von tieferen erwarteten Investitionen und Gewinnen bemerkbar.
Entwicklung und Erwartungen im Überblick
Prognose für 2022 | Effektiv 2022 | Prognose für 2023 | |
Umsatz | |||
Gewinn | |||
Personal | |||
Auslastung | |||
Investitionen |
Verwendete Daten
Die für den Text verwendeten Daten stammen, sofern nichts anderes erwähnt, aus der jährlichen Wirtschaftsumfrage der TKB bei Thurgauer Unternehmen. Sie reflektieren ein nicht repräsentatives Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Thurgau.