Medienmitteilung vom 19. Februar 2008

Thurgauer Kantonalbank im Hoch

Die Thurgauer Kantonalbank erzielte 2007 erneut ein sehr gutes Ergebnis.

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) erzielte 2007 erneut ein sehr gutes Ergebnis. Der Bruttogewinn stieg um 3,5 Prozent auf 184,0 Mio. Franken. Der ausgewiesene Jahresgewinn stieg um 0,8 Prozent auf 57,0 Mio. Franken. Über das gute Ergebnis freuen dürfen sich Kanton und Gemeinden, die insgesamt 19,5 Mio. Franken Gewinn ausgeschüttet erhalten.

Als langjährige Marktführerin ist die TKB dem harten Wettbewerb in der Finanzbranche besonders stark ausgesetzt. Sie konnte sich 2007 jedoch erneut behaupten und das beste Ergebnis in ihrer 137-jährigen Geschichte erzielen. Dazu trugen sowohl das Zinsengeschäft als auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei.

Ertragsmässig zugelegt
Für das Jahr 2007 weist die TKB erstmals einen Betriebsertrag von über 350 Mio. Franken aus. Die exakte Zahl beläuft sich auf 352,2 Mio. Franken und bedeutet eine Steigerung von 8,0 Prozent (+ 26,2 Mio.). Rund 70 Prozent des Betriebsertrages generierte die TKB im Zinsdifferenzgeschäft. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft beläuft sich auf 245,7 Mio. Franken, was einem Plus von 9,7 Prozent (+ 21,7 Mio.) entspricht. Dank der insbesondere im ersten Halbjahr florierenden Börsen und Finanzmärkte konnte die Bank den Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft auf 82,8 Mio. Franken ausweiten. Dies entspricht einer Zunahme von 7,5 Prozent (+ 5,8 Mio. Franken). Das Anlagevolumen der Bank stieg um 0,198 Mia. Franken auf 16,005 Mia. Franken. Das in dieser Grösse enthaltene Depotvolumen beläuft sich auf 8,3 Mia. Franken (+ 0,114 Mia.). Im Berichtsjahr konnte die TKB Neugeld im Umfang von 0,731 Mia. Franken generieren. Ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr resultierte beim von der ertragsmässigen Bedeutung her drittwichtigsten Erfolgspfeiler, dem Handelsgeschäft. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft beziffert sich auf 15,5 Mio. Franken (- 4,1 Prozent oder 0,7 Mio. Franken). Hier spürte die Bank die Einbrüche an den Börsen, welche insbesondere das zweite Halbjahr prägten. Der Übrige ordentliche Erfolg partizipiert mit 8,2 Mio. Franken (- 7,2 Prozent oder 0,6 Mio.) am Betriebsertrag.

Erwartete Mehrkosten für IT-Projekt
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gegenüber 2006 um 13,5 Prozent (+ 20,0 Mio.) auf 168,2 Mio. Franken. Auslöser für diese von der TKB erwartete Zunahme sind die derzeit laufenden Arbeiten für die Einführung einer neuen Informatik-Plattform. Die Kosten für dieses Grossprojekt betrugen 2007 rund 24 Mio. Franken und tangieren sowohl den Sachaufwand als auch den Personalaufwand. Der Personalaufwand stieg denn auch um 8,3 Prozent (+ 7,1 Mio.) auf 93,1 Mio. Franken. Der Sachaufwand glitt um 20,8 Prozent (+ 12,9 Mio.) nach oben und beträgt 75,1 Mio. Franken.

Höherer Bruttogewinn
Dank der guten Ertragslage vermochte die TKB die höheren Kosten aufzufangen. Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent (+ 6,2 Mio.) auf 184,0 Mio. Franken. Die Cost/Income-Ratio, also das Verhältnis Ertrag und Aufwand, beläuft sich vor Berücksichtigung der Abschreibungen auf 47,8 Prozent (Vorjahr 45,5 Prozent). Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen belaufen sich mit 16,7 Mio. Franken (- 2,7 Prozent oder 0,5 Mio.) praktisch auf Vorjahreshöhe. Etwas höher als im Vorjahr fallen mit 8,8 Mio. Franken (+ 63,4 Prozent oder 3,4 Mio.) die Aufwendungen für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste aus; im Langfristvergleich bewegen sich diese allerdings auf einem tiefen Niveau. Dies ist einerseits ein Zeichen für die gut laufende Wirtschaft im Kanton und andererseits Ausdruck der professionellen Bewirtschaftung der Risiken. Kennzahl für die operative Leistung der TKB ist das Zwischenergebnis (betriebliches Ergebnis). Dieses stieg um 2,1 Prozent (+ 3,2 Mio.) auf 158,5 Mio. Franken. Mit 152,6 Mio. Franken (+ 0,2 Prozent oder 0,3 Mio.) resultiert ein Unternehmenserfolg auf Vorjahreshöhe.

Ausleihungsvolumen gesteigert
Auch bilanzmässig konnte sich die TKB im Geschäftsjahr 2007 gut entwickeln. Die Bilanzsumme wuchs um 0,7 Prozent (+ 100,7 Mio.) auf 15,023 Mia. Franken. Die Aktivseite der Bilanz wird von den Ausleihungen geprägt, die Ende 2007 13,752 Mia. Franken betragen (+ 1,6 Prozent oder 212,4 Mio. Franken). Die Forderungen gegenüber Kunden betragen 1,617 Mia. Franken, was einem Wachstum von 4,6 Prozent (+ 71,6 Mio. Franken) entspricht. Vor dem Hintergrund der gut laufenden Konjunktur, welche zahlreiche liquide Firmenkunden dazu veranlasste, Kredite zurückzuzahlen, ist diese Zunahme sehr erfreulich. Ihre starke Stellung als Hypothekenbank Nummer eins im Kanton konnte die TKB im Berichtsjahr verteidigen, trotz des unvermindert harten Wettbewerbs. Die Hypothekarforderungen scheinen mit 12,134 Mia. Franken in der Bilanz auf, was in Anbetracht des hart umkämpften Marktes eine gute Steigerung von 1,2 Prozent (+140,8 Mio.) darstellt. Der Festhypothekenanteil beträgt Ende Jahr 73 Prozent. Die Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen belaufen sich am Jahresende auf 9,9 Mio. Franken (- 17,1 Prozent oder 2,0 Mio. Franken). Die Finanzanlagen betragen 400,4 Mio. Franken (+ 46,1 Prozent oder 126,3 Mio.). Der Bilanzwert der Beteiligungen sank auf 19,8 Mio. Franken (- 20,5 Prozent oder 5,1 Mio. Franken). Das Minus ist mit dem Verkauf der Konsumfinanzierungsbank Cashgate AG zu begründen, an der die TKB eine Minderheitsbeteiligung hielt und die per Ende 2007 an die Aduno-Gruppe verkauft wurde.

Mehr Kundengelder
Auf der Passivseite der Bilanz bilden die Kundengelder den bedeutendsten Posten. Das Total der für die Refinanzierung der Bank wichtigen Kundengelder konnte die TKB auf 7,599 Mia. Franken ausweiten. Dies entspricht einem Wachstum von 1,0 Prozent (+ 74,9 Mio. Franken). Bei den Spargeldern resultierte ein Rückgang – viele Inhaber von Sparkonti investierten im Jahresverlauf Gelder an der Börse oder in höher verzinste Produkte wie Festgelder. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform betragen am Jahresende 4,631 Mia. Franken (- 9,7 Pro-zent oder 496,4 Mio. Franken). Im Gegenzug konnte die TKB die Übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden auf 2,969 Mia. Franken ausweiten (+ 23,8 Prozent oder 571,3 Mio.). Aufgrund des höheren Zinsniveaus wurde das vor allem bei Privaten beliebte Anlageinstrument Kassenobligationen wieder vermehrt nachgefragt. Der Bestand per Ende Jahr kletterte auf 924,8 Mio. Franken, was einem Zuwachs von 19,9 Prozent (+ 153,6 Mio.) entspricht. Die Anleihen und Pfandbriefdarlehen belaufen sich am Jahresende auf 4,457 Mia. Franken (- 6,4 Prozent oder 304,0 Mio. Franken). Die TKB platzierte im Berichtsjahr eine neue achtjährige Obligationenanleihe im Umfang von 200 Mio. Franken zu einem Zinssatz von 2 5/8 % im Markt. Im Gegenzug wurden eigene Anleihen im Umfang von insgesamt 300 Mio. Franken zur Rückzahlung fällig. Die Bilanzposition Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste sank auf 170,9 Mio. Franken (- 8,9 Prozent oder 16,8 Mio.).

Eigenkapital gestärkt
Aus dem Unternehmenserfolg von 152,6 Mio. Franken alimentiert die TKB die Reserven für allgemeine Bankrisiken mit 88,2 Mio. Franken (Vorjahr 87,5 Mio.). Dadurch kann die Bank ihr Eigenkapital erneut substanziell stärken. Der Aufwand für Steuern beträgt 7,4 Mio. Franken (- 9,9 Prozent oder 0,8 Mio. Franken). Der ausgewiesene Jahresgewinn von 57,0 Mio. Franken liegt 0,8 Prozent (+ 0,4 Mio. Franken) über dem Bestwert des Vorjahres. Vom guten Jahresergebnis der TKB profitieren Kanton und Gemeinden. Diese erhalten vom Bilanzgewinn gemäss gesetzlich geregeltem Verteilschlüssel insgesamt 19,5 Mio. Franken ausgeschüttet (Vorjahr 19,0 Mio.). 16,5 Mio. Franken (Vorjahr 16 Mio.) liefert die TKB in die Staatskasse ab, 3 Mio. Franken (Vorjahr 3 Mio.) Gewinnanteil erhalten die 65 Thurgauer Gemeinden ohne TKB-Niederlassung. Das vom Kanton zur Verfügung gestellte Grundkapital von 400 Mio. Franken wird mit 12,9 Mio. Franken verzinst (Vorjahr 13,9 Mio.). 24,8 Mio. Franken werden der allgemeinen gesetzlichen Reserve zugewiesen.

Ausblick 2008
Die TKB wird 2008 ihre starke Position im unverändert harten Wettbewerb halten. Derzeit präsentieren sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen intakt. Die weitere Entwicklung ist aber vor dem Hintergrund der Auswirkungen der US-Subprime-Krise auf die globale Konjunktur und die Zinsen mit grösseren Unsicherheiten verbunden, ebenso die Entwicklung der Börsen- und Finanzmärkte. Die Einführung der neuen Informatik-Plattform im laufenden Jahr wird das Geschäftsjahr bei der TKB ressourcen- und kostenmässig nochmals prägen. Im Gegenzug schafft die Bank damit aber zentrale Voraussetzungen, ihre Informatikkosten in Zukunft nachhaltig zu senken und ihre Prozesse effizienter zu gestalten. Die TKB rechnet aus heutiger Sicht für 2008 mit einem Ergebnis, das unter den Bestwerten der Jahre 2006 oder 2007 liegt.