Medienmitteilung vom 23. Februar 2010

Thurgauer Kantonalbank hält sich gut

Die TKB weist für 2009 ein gutes Ergebnis aus.

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) weist für 2009 ein gutes Ergebnis aus. Der Bruttogewinn von 147,0 Mio. Franken liegt lediglich 6,4 Prozent unter dem Vorjahr. Der Jahresgewinn beträgt 68,4 Mio. Franken, was gegenüber 2008 ein Plus von 12,4 Prozent bedeutet. Kanton und Gemeinden partizipieren mit 24 Mio. Franken am Gewinn der Bank.

Die TKB war 2009 erneut eine berechenbare und zuverlässige Partnerin der Wirtschaft und Bevölkerung. Trotz des volatilen und anspruchsvollen Umfeldes konnte die marktführende Bank im Thurgau ein solides Resultat erwirtschaften.

Zinsmarge unter Druck
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft beläuft sich per Ende 2009 auf 195,0 Mio. Franken (- 21,2 Prozent oder 52,4 Mio.), wobei das Vorjahresniveau einen Rekordwert darstellt. Der Rückgang widerspiegelt zum einen den harten Wettbewerb, der den Druck auf die Margen enorm erhöht hat. Zum anderen schlagen die Kosten für die Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei der TKB deutlich höher zu Buche als in den Vorjahren, was in der Zinskonstellation des Berichtsjahres und der vorsichtigen Absicherungsstrategie der TKB begründet liegt. Zudem beeinflussten die nach wie vor eingeschränkten Anlagemöglichkeiten für überschüssige Liquidität das Zinsengeschäft.

Erfolgreiches Handelsgeschäft
Wenig dynamisch entwickelte sich im Berichtsjahr auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Obwohl die Börsen und Finanzmärkte im Jahresverlauf Tritt gefasst haben, kehrt das Anlegervertrauen erst nach und nach zurück. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft beträgt 59,0 Mio. Franken (- 13,2 Prozent oder 9,0 Mio.), was dem Wert des Jahres 2004 entspricht. Sehr positiv entwickelt hat sich das Handelsgeschäft, das mit 18,8 Mio. Franken zum Betriebsertrag beiträgt (+ 13,2 Mio. oder 233,0 Prozent). Der Betriebsertrag der TKB ging gegenüber dem Vorjahr auf 289,6 Mio. Franken zurück (- 10,6 Prozent oder 34,5 Mio.).

Kosten markant gesenkt
Den Geschäftsaufwand konnte die TKB gegenüber dem Vorjahr deutlich eindämmen. Mit 142,5 Mio. Franken (- 14,7 Prozent oder 24,5 Mio.) bewegt sich dieser auf dem Niveau des Jahres 2002. Die Kosten/Ertrags-Relation reduzierte sich von 51,5 auf 49,2 Prozent. Während sich die Personalkosten von 91,7 Mio. Franken (- 2,2 Prozent oder 2,1 Mio. Franken) stabil entwickelten, konnte der Sachaufwand auf 50,8 Mio. Franken reduziert werden (- 30,6 Prozent oder 22,4 Mio.). Dieser Reduktion liegen deutlich tiefere IT-Kosten sowie gezielte Kosteneinsparungen zugrunde.

Ausleihungsvolumen erhöht
Mit 15,679 Mia. Franken ging die Bilanzsumme der TKB gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig zurück (- 2,6 Prozent oder 414,5 Mio.) Das Ausleihungsvolumen konnte auch im vergangenen Jahr ausgedehnt werden, was in Anbetracht der Wettbewerbssituation keine Selbstverständlichkeit ist. Das Total der Ausleihungen beläuft sich am Jahresende auf 14,325 Mia. Franken (+ 1,7 Prozent oder 232,8 Mio.). Im Hypothekarbereich konnte die TKB in einem nach wie vor intakten Immobilienmarkt ein erfreuliches Wachstum von 2,3 Prozent (+ 279,8 Mio.) realisieren. Vor dem Hintergrund des tiefen Zinsniveaus registrierte die TKB eine starke Zunahme von Festhypotheken. Deren Anteil am gesamten Bestand schnellte innert Jahresfrist von 78,3 auf 92,4 Prozent hinauf. Obwohl die TKB die Kreditbedürfnisse der Thurgauer Wirtschaft vollumfänglich erfüllen konnte, gingen die Forderungen gegenüber Kunden um 2,6 Prozent (- 47,0 Mio.) auf 1,744 Mia. Franken zurück. Grund ist die Zurückhaltung vieler Unternehmen bei der Auslösung von Investitionen. Zudem nutzten einzelne Unternehmen insbesondere im zweiten Semester die vorhandene Liquidität für die Rückzahlung von Krediten.

Zufluss von Kundengeldern
Der erneute Anstieg der für die Refinanzierung wichtigen Kundengelder ist ein Zeichen für das Vertrauen, das Kunden der TKB entgegenbringen. Das Total der Kundengelder wuchs 7,5 Prozent (+ 631,0 Mio.) auf 9,002 Mia. Franken. Einen im Mehrjahresvergleich ausserordentlich hohen Zufluss von knapp einer Milliarde Franken registrierte die TKB bei den Spar- und Anlagegeldern, die sich am Jahresende auf 5,914 Mia. Franken belaufen (+ 18,9 Prozent oder 939,4 Mio.). Die Übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden reduzierten sich aufgrund von Umschichtungen um 9,1 Prozent oder 308,4 Mio.auf 3,088 Mia. Franken. Zurückhaltender als im Vorjahr wurden Kassenobligationen nachgefragt. Mit einem Volumen von 1,080 Mia. Franken (- 11,2 Prozent oder 135,9 Mio.) verfügt die TKB im Vergleich zu anderen Banken dennoch über einen relativ hohen Bestand. Die Anleihen und Pfandbriefdarlehen konnten um 18,8 Prozent (- 808 Mio.) auf 3,499 Mia. Franken reduziert werden. Auch im nicht bilanzwirksamen Anlagebereich flossen der TKB im Berichtsjahr bedeutende Mittel zu. Das Depotvolumen stieg um 6,7 Prozent auf 7,152 Mia. Franken.

Bruttogewinn unter Vorjahr
Der tiefere Geschäftsaufwand vermochte einen Teil des Ertragsrückgangs aufzufangen. Der Bruttogewinn der TKB reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr lediglich um 6,4 Prozent (- 10,0 Mio.) auf 147,0 Mio. Franken. Der Wertberichtigungsbedarf der TKB ist zwar gestiegen. Im Langfristvergleich ist das Niveau jedoch weiterhin moderat. Dies zeigt, dass die Thurgauer Wirtschaft die Rezession im In- und Ausland bisher übers Ganze gesehen gut verkraftet hat. Der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste beläuft sich auf 13,825 Mio. Franken (+ 5,1 Mio. oder 58,6 Prozent). Das Zwischenergebnis - Kennzahl für die operative Leistung - von 117,3 Mio. Franken fällt 11,2 Prozent (- 14,7 Mio.) tiefer aus als im Vorjahr. Den Reserven für allgemeine Bankrisiken weist die TKB 43,0 Mio. Franken zu (- 34,4 Prozent oder 22,5 Mio.) und stärkt dadurch ihre Eigenmittel. Die Steuern - die TKB ist die einzige Kantonalbank im Rechtskleid einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, welche steuerpflichtig ist - betragen 8,1 Mio. Franken (+ 4,5 Prozent oder 0,4 Mio.).

Neuer Höchstwert beim Jahresgewinn
Der Jahresgewinn von 68,4 Mio. Franken (+ 12,4 Prozent oder 7,5 Mio.) übertrifft erneut den Höchstwert des Vorjahres. Dies ist ein positives Signal gegenüber dem Kanton und der Thurgauer Volkswirtschaft. Vom Bilanzgewinn von 69,0 Mio. Franken gehen 21 Mio. Franken - soviel wie noch nie - in die Thurgauer Staatskasse (Vorjahr: 18,0 Mio. Franken). Die 65 gewinnanteilsberechtigten Gemeinden im Kanton erhalten wie schon im letzten Jahr das gesetzliche Maximum von 3 Mio. Franken ausgeschüttet. Für die Verzinsung des Grundkapitals wendet die TKB 12,2 Mio. Franken auf (Vorjahr: 12,7 Mio.). 31,5 Mio. Franken (Vorjahr: 27,0 Mio.) fliessen der allgemeinen gesetzlichen Reserve zu.

Ausblick 2010
Das Jahr 2010 wird erneut anspruchsvoll. Zwar gibt es Anzeichen für einen konjunkturellen Aufschwung und die Börsen und Finanzmärkte sind mit einem Vertrauensvorschuss ins neue Jahr gestartet. Dennoch bleiben das Umfeld unsicher und die Märkte volatil. Mit ihrer starken Verankerung im Kanton ist die TKB sehr gut positioniert, muss sich aber in einem unverändert harten Wettbewerb täglich neu behaupten. Wichtig bleibt der TKB die Pflege der Partnerschaft mit der Thurgauer Wirtschaft. Für das laufende Jahr erwartet die TKB ein leicht tieferes Ergebnis als 2009. Der budgetierte Bruttogewinn beträgt 136,3 Mio. Franken.