Medienmitteilung vom 05. Januar 2006

Rückblick und Ausblick für Anlegerinnen / Anleger

Sehr erfreuliches Jahr für Aktienanlagen.

Sehr erfreuliches Jahr für Aktienanlagen
Die Mehrzahl der Aktienmärkte glänzte mit Zuwachsraten von über 20 %. Die Rangliste wird angeführt von Börsenindizes aus Europa und Asien. Insbesondere die Schweizer Börse kann auf eine sehr erfreuliche Performance von über 30 % zurückblicken. Japan scheint den Weg aus der jahrelangen Krise und Deflationsphase gefunden zu haben, was sich in einer Performance von ebenfalls über 30 % manifestierte. Die nennenswerte Ausnahme bilden die USA, die nur wenig Gewinn realisieren konnten. Die fulminante und kaum erwartete Entwicklung lässt sich wie folgt begründen: Die Sparmassnahmen der Unternehmen führten zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage. Aktien waren zu tief bewertet und boten ein besseres Rendite/Risiko-Profil als Obligationen. Im Markt befand sich eine grosse Liquidität, die angelegt sein wollte. Das wirtschaftliche Klima hat sich weltweit erheblich verbessert. Nebst Amerika wirkten die beiden grossen asiatischen Volkswirtschaften China und Indien vermehrt als Konjunkturlokomotiven. Tragische Ereignisse, wie die Bombenanschläge in London, Wirbelstürme in Amerika oder Unwetterschäden in der Schweiz, konnten die positive Entwicklung genau so wenig stoppen wie der massive Preisanstieg des Erdöls.

Zinsen, Devisen und Rohstoffe mit Überraschungen im 2005
2005 erwarteten viele Anleger Zinserhöhungen in den wichtigsten Währungen. Wie im Jahr zuvor erfüllten sich die Prognosen nur zum Teil. Die Zentralbanken der Schweiz und der Europäischen Union erhöhten die kurzfristigen Zinsen erst gegen Ende des Jahres; die langfristigen Zinsen verharrten auf einem tiefen Niveau. In den USA erhöhte das FED die Zinsen in kleinen Schritten, seit Mitte 2004 um insgesamt 3 1/4 %. So wird einer Überhitzung der Wirtschaft und des Häusermarktes entgegengewirkt. Diese Zinssatzerhöhungen verhalfen dem Dollar zu einer kaum erwarteten Erholung. Der Euro verhielt sich gegenüber dem Schweizer Franken stabil. Die Rohstoffmärkte - insbesondere das Öl - waren durch hohe Schwankungen gekennzeichnet. Getrieben durch die grosse Nachfrage aus Asien erklomm auch das Gold neue Höhen.

Ausblick: Normalisierung der Verhältnisse
Wohin geht die Reise im neuen Jahr? Die Wirtschaft in den USA läuft weiterhin gut. Europa und Japan haben dank des boomenden Exports Boden gefunden. Auch die Binnenkonjunktur scheint Tritt zu fassen, was für ein nachhaltiges Wachstum von grosser Bedeutung ist. Schwellenländer, allen voran jene in Asien, haben weiteres Potential für überdurchschnittliches Wachstum. Dies wirkt stützend auf die globale Konjunktur. Auch die Schweiz wird von diesen Entwicklungen profitieren. Die Bewertungen der Aktien aus den Industrieländern haben sich angeglichen. Die Zentralbanken haben die Inflationsentwicklung weitgehend im Griff, was keinen scharfen Anstieg der Zinsen erwarten lässt. Der Ölpreis stabilisiert sich. All dies deutet auf eine Normalisierung der Verhältnisse hin.

Trotzdem bestehen eine Reihe von Risikofaktoren: Die politische Entwicklung im Nahen Osten ist von einer anhaltenden Unsicherheit geprägt. Die Fronten zwischen dem Westen und dem Iran haben sich verhärtet. Der globale Terrorismus bleibt ein ernst zu nehmendes Übel und weitere Umweltkatastrophen sind wahrscheinlich. Dies hätte auch Auswirkungen auf den Preis des Erdöls. Das sogenannte «Twin-Deficit» lastet auf der US-Wirtschaft und dem Dollar. Nach der sehr positiven Entwicklung befindet sich die Volatilität (Schwankungsbreite)
der Aktienmärkte auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Infrastrukturprobleme aufgrund des rasanten Wachstums in Indien und China könnten deren Boom bremsen. Die politischen Reformen in Europa dürfen nicht stecken bleiben.

Insgesamt gehen wir mit einer verhalten optimistischen, trotzdem vorsichtigen Einstellung ins Jahr 2006. Die Aktienbörsen sollten sich bei erhöhter Volatilität in einem normalen Rahmen entwickeln. Zinserhöhungen in der Schweiz und in Europa könnten die Renditen bei den festverzinslichen Instrumenten schmälern. Der Dollar könnte unter Druck kommen, u.a. aufgrund der Angleichung des Zinsniveaus in Europa und dem Wegfall der Steuererleichterung für die Repatriierung von Unternehmensgewinnen in die USA. Der Euro sollte sich gegenüber dem Schweizer Franken weiterhin stabil verhalten. Eine Diversifikation der Renditequellen und somit auch der Risiken ist bei der Wahl der Anlagen angebracht.