Häufige Fragen von Firmenkunden zum OLIVIA Banking

Mit der EBICS-Direktschnittstelle der Thurgauer Kantonalbank steht Ihnen ein moderner, schneller und sicherer Kommunikationsweg zur Verfügung – inklusive verteilter elektronischer Unterschrift (VEU) mittels App.

Wichtige Infos für Firmenkunden: Wie EBICS funktioniert und sicher ist, welche Auftragsarten und Zahlungsdateien unterstützt werden und was bei der Installation von Beleglesern zu beachten ist.

EBICS

EBICS ist ein internetbasierter Kommunikationsstandard im Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen und Banken. Mittels der Direktanbindung der firmeneigenen Software (ERP- / Offlinetools) an EBICS erfolgt die Kommunikation einfach, direkt und standardisiert. Der Austausch der Daten zwischen Ihnen und der Thurgauer Kantonalbank erfolgt dabei über den internationalen Standard «EBICS» (Electronic Banking Internet Communication Standard). 

Beachten Sie bitte, dass eingereichte Zahlungen bis zur finalen Verbuchung nicht im OLIVIA E-Banking ersichtlich sind. Die Zahlungen werden von Ihrer Software direkt ins Kernbankensystem der Thurgauer Kantonalbank übermittelt.

Handlungsschritte (beim Einsatz der VEU-App)

  1. Kunde
    erfasst in seiner eingesetzten Software die Zahlungsaufträge. Diese können durch eine beliebige Anzahl von Mitarbeitenden geprüft und in der Software visiert werden. Die final dazu berechtigte Person übermittelt den Auftrag mit Erfassungsrechten (Transportrecht "T") - diese Unterschrift berechtigt lediglich zur Übermittlung der Zahlungsdatei.
  2. TKB-EBICS
    prüft, ob der erhaltene Auftrag inhaltlich und formell (ISO-Struktur) korrekt ist und stellt diesen (wenn korrekt) in die "VEU-Mappe".
  3. Kunde
    ruft die offenen Zahlungsaufträge in der "VEU-Mappe" der Smartphone-App auf.
  4. Kunde
    kann mit der entsprechenden Berechtigung die Zahlung visieren (Unterschriften «A» oder «B» bei Kollektivunterschrift) oder mit Unterschrift «E» direkt freigeben. Es können auch mehrere VEU-App Nutzer für die Freigabe definiert werden.
  5. TKB-EBICS
    prüft die Berechtigungen und leitet (wenn korrekt) den Auftrag zur Ausführung an das Kernbankensystem weiter.
  6. Kunde
    kann den Status des Auftrages mittels pain.002 abfragen.

EBICS bietet ein mehrstufiges Sicherheitskonzept an. Einerseits definieren Sie die Berechtigungen nach Ihren eigenen Bedürfnissen in Ihrer Software, andererseits verfügt jeder Teilnehmer (EBICS-Nutzer) über ein individuelles Schlüsselpaar, das aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel besteht.

Sämtliche Zugriffe, Zahlungsübermittlungen und Abholungen von Daten werden protokolliert und können jederzeit überprüft und nachvollzogen werden.

Wichtig: Massgebend für die Sicherheit ist die eigenen IT-Infrastruktur. Kann sich bspw. ein Hacker Zugriff verschaffen, so kann auch das EBICS-Sicherheitskonzept umgangen werden. Als zusätzlichen Schutz kann die Zahlungserfassung von der Freigabe getrennt werden - dies mittels einer von der IT-Infrastruktur losgelösten App zur verteilten elektronischen Unterschrift.

Grundsätzlich erfolgt die Vergabe der Berechtigungen innerhalb der eingesetzten Software. Zur Erhöhung der Sicherheit und zur Trennung der Zahlungserfassung und Freigabe bietet die TKB eine Smartphone-App für die verteilte elektronische Unterschrift an. Diese hat den Vorteil, dass sie vollkommen losgelöst von der IT-Infrastruktur ist.

Wenden Sie sich hierfür direkt an den Helpdesk OLIVIA.

Die aktuellsten und unterstützten Auftragsarten finden Sie jeweils im Verbindungsparameterblatt

EBICS ist ein internationaler Standard, der mittlerweile sehr verbreitet ist. Sehr viele Software-Hersteller haben dies bereits in ihrer Software implementiert. Sollte das bei Ihnen nicht der Fall sein, melden Sie sich direkt beim entsprechenden Hersteller. 

Für die Nutzung von EBICS benötigen Sie lediglich:

  • ein Konto bei der Thurgauer Kantonalbank
  • eine EBICS-fähige Software
  • Internetzugang

Beachten Sie bitte, dass die TKB bei der Vergabe von EBICS weitere Kriterien prüft. Die TKB kann beispielsweise bei unzureichender IT-Sicherheitsinfrastruktur den Zugang zu EBICS ablehnen.

Die Nutzung von EBICS ist kostenlos. Für den Zahlungsverkehr und die dazugehörige Kontoverbindung gelten die entsprechenden Preise und Konditionen.

Belegleser

Ja, grundsätzlich ist dies möglich. Je nach Hersteller des Beleglesers wählen Sie in den Einstellungen des Beleglesers den Eintrag «TKB HTML/Java» oder eine ähnliche Vorgabe aus.

Für die eigentliche Erfassung öffnen Sie im OLIVIA E-Banking den Menüpunkt «Zahlungen», «Zahlungsverkehr», «Jetzt scannen» und wechseln auf der angezeigten Maske auf die Lasche «mit einem Belegleser». Anschliessend können Sie mit dem Scannen der Zahlungen beginnen.

Bevor Sie den Belegleser das erste Mal an Ihren PC anschliessen, lesen Sie die Installationsanleitung des Herstellers. Je nach Betriebssystem und Hersteller des Beleglesers muss eine Software installiert werden, damit der Belegleser verwendet werden kann.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Hersteller, da wir keinen Support für Drittprodukte leisten können.

ISO

Mit dem OLIVIA E-Banking können Sie Zahlungsdateien im XML-Format – also sogenannte pain.001-Dateien (pain = Payment Initiation) – importieren. Der Finanzplatz Schweiz übernimmt diesen Meldungsstandard sowohl im Datenaustausch mit Kunden als auch im Interbankenverkehr.

pain.001   Zahlungsdatei – entspricht dem heutigen DTA
pain.002  Rückmeldung / Statusmeldung zu gelieferten Zahlungsdateien


Den entsprechenden Navigationspunkt im OLIVIA E-Banking finden Sie unter: «Zahlungen», «Dateitransfer»

Beachten Sie bitte, dass das OLIVIA E-Banking keine Teilverarbeitung von Zahlungsdateien zulässt. Offline - also über die Schnittstelle - eingelieferte Dateien müssen zu 100% korrekt sein, ansonsten werden diese abgelehnt und mit einem pain.002 (Status Rejected) quittiert.

Laden Sie eine Zahlungsdatei direkt im OLIVIA E-Banking hoch, welche fehlerhafte Zahlungen enthält, so haben Sie die Möglichkeit diese zu bearbeiten. Beachten Sie hierbei, dass die gesamte Zahlungsdatei erst nach entsprechender Korrektur der fehlerhaften Zahlungen verarbeitet wird.

Der heutige Export von Avisierungen (Reporting) – wie bspw.  MT940-Nachrichten – wird um die neuen XML-Formate erweitert. Um die Durchgängigkeit aller Daten zu gewährleisten, empfehlen wir bei einer Umstellung auf pain.-Meldungen im ISO 20022 Standard auch die Avisierungen (Reporting) umzustellen.

Folgende camt.-Meldungen (camt = Cash-Management) stehen Ihnen zur Verfügung:

camt.053 Tagesendauszug – entspricht SWIFT MT940
Dieser Report löst sämtliche Sammelaufträge auf, lediglich die ESR-Gutschriften bleiben gesammelt. Für eine Auflösung der ESR-Buchungen laden Sie zusätzlich den camt.054 ESR Report herunter.
camt.054 ESR Auflösung der ESR-Sammelgutschriften


Den entsprechenden Navigationspunkt im OLIVIA E-Banking finden Sie unter: «Vermögen», «Daten herunterladen».

Der Export von MT940, MT571 und der ESR V11 Datei ist weiterhin möglich.

  • Ab 2020 gilt für inländische Zahlungen die ausschliessliche Verwendung der Kontonummer im IBAN-Format.

Die Implementation des ISO-Standards im OLIVIA E-Banking der Thurgauer Kantonalbank erfolgt für die pain.-Meldungen ausschliesslich nach folgenden SIX-Standards:

pain.001 pain.001.001.03.ch.02.xsd
pain.002 pain.002.001.03.ch.02.xsd


Die Implementation der camt.-Meldungen erfolgt nach den aktuellsten ISO20022-Schemen:

camt.053 camt.053.001.02.xsd
camt.054 ESR camt.054.001.02.xsd

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