Medienmitteilung vom 06. November 2017

Anregende Einsichten am TKB-Anlegerforum

Anregende Einsichten in aktuelle politisch-ökonomische Spannungsfelder erhielten insgesamt 1500 Gäste an den TKB-Anlegerforen. Gastreferent war der Schweizer Wirtschaftsjournalist Beat Kappeler.

Mehr Freihandel sowie neue Unternehmenssteuer- und Altersreformen brächten der Schweiz zusätzlichen Wachstumsschub. Dieses Rezept und drei provokative Ideen hat der Finanzjournalist Beat Kappeler an den jüngsten Anlegerforen der Thurgauer Kantonalbank (TKB) erläutert.

An fünf Abenden in Amriswil, Kreuzlingen, Fischingen, Frauenfeld und Weinfelden vermittelte der bekannte Buchautor und Kolumnist Beat Kappeler vor insgesamt 1500 Kundinnen und Kunden der Thurgauer Kantonalbank (TKB) anregende Einsichten in aktuelle politisch-ökonomische Spannungsfelder. Eine wichtige Erkenntnis für Schweizer Anleger gab Karel Ehmann, Leiter des Investment Center der TKB, den Gästen mit: «Bleiben Sie bei Ihrer Strategie, bleiben Sie diversifiziert und lassen Sie die Zeit für sich spielen». Sowohl von Notverkäufen als auch vom Nichtstun riet der Kapitalmarktexperte entschieden ab.

Globalisierung als Treiber

Gastreferent Beat Kappeler zeichnete für Europa ein relativ optimistisches Bild. Die von Populisten geäusserten Sorgen um die Einwanderung habe die EU mit verschärften flankierenden Massnahmen ernstgenommen. Die Nationalstaaten hätten sich nach wie vor als wichtige, lebensbestimmende Einheiten bewährt, und ein stärkeres Integrationstempo sei kaum absehbar.

Das Wirtschaftswachstum werde im Wesentlichen von vier Globalisierungstendenzen geprägt: von offenen Märkten, verbilligten Transporten, weltweit über die Informationstechnologie getakteten Wertschöpfungsketten und vom Weltarbeitsmarkt. Davon hätten vor allem die Schweiz und weitere Länder Mittel- und Nordeuropas zu profitieren verstanden.

Freihandel als Chance

Vorteilhafte Rahmenbedingungen wie eine hohe Rechtssicherheit oder hervorragende Infrastrukturen seien wichtige Treiber der Schweizer Wirtschaft. «Es sieht punkto Wachstums für uns nicht allzu schlecht aus», resümierte Kappeler, auch mit Blick auf die hohe Erwerbsquote und auf die Frankenstärke. Auf diesem Fundament könne sich die Schweiz aber weiter verbessern, zum Beispiel durch die Teilnahme an weiteren Freihandelsabkommen. Da böten sich gerade im Kreise von Grossbritannien, Indien, Australien und Kanada grosse Chancen, und diese Chancen sollten nicht durch falsche Rücksichten auf den Landwirtschaftssektor verspielt werden.

Weichen selber stellen

Nötig sei zudem ein neuer Anlauf für eine Unternehmenssteuerreform, die nicht ausländische Unternehmen einseitig bevorzuge, sondern alle Unternehmen steuerlich wettbewerbsfähiger mache, forderte Kappeler. Schliesslich brauche es eine Altersreform, die sowohl in der ersten als auch in der zweiten Säule die Umverteilung von den Jungen zu den Alten vermeide.

Die wichtigen Weichen für Wachstum könne die Schweiz selber stellen, machte Kappeler deutlich. Dazu beitragen könnten drei weitere Initiativen, nämlich die freie Pensionskassenwahl durch die Arbeitnehmer, die freie Wahl der zu entschädigenden Ärzte und Spitäler durch die Krankenkassen sowie die freie Wahl der öffentlichen oder privaten Schulen durch die Eltern.

Gute Aussichten prognostiziert Beat Kappeler der Schweiz am TKB-Anlegerforum.

 

Volle Ränge am diesjährigen Anlegerforum, hier der Blick in das Pentorama in Amriswil.