Unterwegs in digitale Zeiten (1989–2021)
Vor und nach der Jahrtausendwende befindet sich die Finanzbranche im Umbruch. Nach dem Börsensturz 1987 steigen Zinsen und die Teuerung an und bringen den Immobilienboom der 1980er-Jahre zum Platzen. Hinzu kommen die absehbaren, aber in den 1990er-Jahren noch unklaren Auswirkungen der Digitalisierung. Die TKB reagiert mit einem Ausbau des Risikomanagements und einer klaren Vorwärtsstrategie. Zudem passt sie ihre Struktur entlang der Kundensegmente an. In Weinfelden entsteht 1992 das Betriebszentrum, wo neben Schulungsräumen für die Aus- und Weiterbildung und einem Mitarbeiter-Restaurant auch ein modernes IT-Rechencenter Platz findet. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wird die Rechtsform der TKB zu einem politischen Thema. Regierungsrat und Parlament befürworten die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Doch die Stimmberechtigten lehnen das Vorhaben ab.
Nein zur Rechtsformänderung
Die Umbrüche in der Finanzbranche führen in den neunziger Jahren auf Bundesebene und auf kantonaler Ebene dazu, dass die rechtliche Sonderstellung der Kantonalbanken zu einem Politikum wird. 1995 lehnt der Grosse Rat eine Privatisierung der TKB klar ab. Nach einer umfangreichen Auslegeordnung empfiehlt der Bankrat im Jahr 2000 dem Regierungsrat, die TKB in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Der Grosse Rat befürwortet die Vorlage, legt diese aber dem Thurgauer Stimmvolk vor. Dieses lehnt die Rechtsformänderung im Sommer 2002 jedoch mit 56 Prozent Nein-Stimmen ab.
Mehr Zeit für Beratung
Im Sommer 2003 nimmt die TKB in Weinfelden das «Contact Center» in Betrieb, das heute Beratungscenter heisst. Das dort angesiedelte Team nimmt Anrufe auf die Hauptnummer der Bank entgegen, wickelt zahlreiche Dienstleistungen ab, gibt speditiv Auskunft oder verbindet mit der richtigen Ansprechstelle in der Bank. Zudem entlastet das Center die Beraterinnen und Beratern von administrativen Tätigkeiten.